Wie wird das Leben schön?'Ich bin hier bloß der Hund' - Der titelgebende Satz ist mehrdeutig und kann unterschiedlich übersetzt werden. 'Man behandelt mich wie ein Depp.' oder 'Ich bin nicht verantwortlich.' oder 'Ich habe hier nichts zu sagen'. Wie man es auch dreht und wendet, es wird kein Ausdruck von Zufriedenheit oder gar Glück daraus. Erzählt wird die Geschichte von Brendon, dem ungarischen Hütehund, der von seiner Familie umgetauft wurde und nun Anton heißt, weil sich 'Anton' besser rufen lässt. Allein dieser Vorgang beschreibt eine verletzende Fremdbestimmtheit, der im Laufe der Geschichte weitere folgen werden. Anton erzählt in diesem Stück von seinem Leben und seinen Erfahrungen. Er lebt mit seinen Herrschaften Friedbert und Emily auf einem Wasserschloss, zusammen mit dem (namenlosen) Kind und der Katze Mizzi. Eigentlich könnte sein Leben sehr schön sein. Wenn nicht, ... ja wenn er nicht dauernd in Situationen geriete, die er falsch interpretiert und daher nicht bewältigen kann. Hilft, was man gelernt hat? Eigentlich ist Anton ein wohlerzogener Hund. Aufgewachsen ist er in Ungarn und hat seine Ausbildung bei seinem Onkel Ferenc bekommen. Immer hat er die Ohren gespitzt und alles gelernt, was dieser ihm beibringen wollte. Sie hatten Herden, die waren so groß, dass man sechs Hütehunde für die Bewachung brauchte. Zackelschafe mit wundervollen Korkenzieherhörnern, Graurinder und Wollschweine mussten geschützt werden vor gefräßigen Goldschakalen und den gefährlichen Wildkatzen. Vor denen hat Onkel Ferenc am heftigsten gewarnt und Anton hat sich das gemerkt. Deshalb ist sein Frieden dahin, als in seinem jetzigen Zuhause auf dem Wasserschloss die Katze Mizzi aufgenommen wird. Seit sie da ist, herrscht Krieg. Sagt das (namenlose) Kind. Das kann nur daran liegen, dass Mizzi von der schlimmen Wildkatze abstammt. Denkt der Hund. Zur Begrüßung wollte Anton sie freundlich beschnüffeln und lecken. Wie Hunde das so machen. Sie aber fand das eklig und reagierte mit Fauchen und Spucken. Anton war wie vor den Kopf gestoßen. Verstehen Erwachsene nie? Friedbert ist eigentlich nett. In Antons Augen ist er der Rudelführer. Lange Waldwanderungen mit ihm sind wundervoll. Nur die Hundepfeife versaut den Genuss. Wenn Anton - in Ermangelung von Graurindern und Zackelschafen - versucht, die Enten und Hasen zusammen zu treiben, wie er es gelernt hat, dann ruft ihn Friedbert mit der scheußlichen Pfeife zurück und er muss wieder bei Fuß gehen. Während eines Unwetters gerät Anton in eine grässliche Situation, als er glaubt, seine Hütehund-Verantwortung wahrnehmen zu müssen. Friedbert sperrt ihn im Zimmer ein, bei seinem Befreiungsversuch reißt er Geschirr samt Teekanne und Tischdecke runter. Als Emily eintritt und wegen seines panischen Fluchtversuchs stürzt, ist die Stimmung auf dem Nullpunkt. Am schlimmsten ist, dass er gar nicht begreift, was er falsch gemacht hat. Ein Hütehund kann doch beim Unwetter nicht in der Stube sitzen! Die Missverständnisse mehren sich und so beschließt Friedbert, dass Anton in eine Hundeschule geschickt werden muss. Das ist die Höchststrafe. In diesem Moment hat sogar Mizzi Mitleid mit ihm. Dort hört er von der Hundetrainerin zum ersten Mal den Satz 'Du bist hier bloß der Hund.' So begrüßt sie ihn und meint, dass ab sofort nur sie das Sagen hat. Er muss gehorchen. Ihre Regeln sind dumm, monoton, anstrengend, demütigend. Aber er steht es durch. Termine: 29.11.2013 10:30 - 30.11.2013 00:00 29.11.2013 18:30 - 30.11.2013 00:00 30.11.2013 19:30 - 01.12.2013 00:00 03.12.2013 10:30 - 04.12.2013 00:00 03.12.2013 18:30 - 04.12.2013 00:00 04.12.2013 10:30 - 05.12.2013 00:00
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